Ö1: Wissen Dimensionen - die Welt der Wissenschaft Leben mit einem kranken Darm

Radiosendung vom 16.4.2014 - 19:05 Uhr
Über chronische Entzündungen des Verdauungstraktes
Gestaltung: Sabrina Adlbrecht
Mediathek: http://oe1.orf.at/konsole?show=ondemand

Es sprechen:
Rosa Stocker und Ingrid Freimbacher (ÖMCCV)
Thomas Haas - CED Ambulanz - Uni Klinik Sbg - Innere Medizin I

Harald Vogelsang -  Leiter CED Ambulanz Uni Klinik Wien
Alexander G. Haselberger - Mikrobiologe - Institut für Ernährungswissenschaften Med Uni Wien

Christopher Kartnig - Uni Klinik Sbg - Psychiatrie und Psychotheraphie I
Anton Stift - Chirurg Med Uni Wien

 


Bauchschmerzen, -krämpfe, anhaltende - oft blutige - Durchfälle, Appetit- und Gewichtsverlust - die Symptome einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind vielfältig. In Österreich leiden daran etwa 80.000 Menschen.

Meist treten chronisch entzündliche Darmerkrankungen zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahrzehnt auf, es können aber auch schon Kinder und Jugendliche betroffen sein: Gerade in diesen Altersgruppen haben derartige Erkrankungen in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Über die genauen Entstehungsursachen für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa weiß man noch nicht genug Bescheid. Bei beiden Erscheinungsformen stehen vermutlich genetisch bedingte Autoimmunprozesse im Hintergrund, es dürften aber auch Stress und falsche Ernährung eine Rolle spielen. Etwa 90 Prozent der Patient/innen leiden phasenweise bis lebenslang an Bauchschmerzen und schwerem Durchfall bis hin zu Inkontinenz, begleitet von Müdigkeit und Erschöpfung.

Diese schweren, vielfach tabuisierten Beeinträchtigungen haben Auswirkungen auf Alltag und Berufsleben und führen nicht selten auch zu sozialer Isolation, Ängsten und Depressionen. Bisher sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen nicht heilbar. Dank moderner Therapien können die Beschwerden mittlerweile aber kontrolliert und auch vermindert werden. Dennoch sind in vielen Fällen auch operative Eingriffe nötig. Die Sendung informiert über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten ebenso wie über neue Forschungsansätze.

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